Erst denken, dann sägen, schneiden, bohren, fräsen, feilen, schmirgeln!

Wie bekomme ich das Technikgerüst in den hinteren Deckel? Wie das Bajo in den Druckkörper, am besten so das hinterher alles im Lot ist? Also erstmal das Robbe Technikgerüst bauen, um ein Maß und eine Vorstellung zu haben, es geht ja auch um die Länge. Durch das Bajo, das ja auf dem Deckel bzw. Druckkörper sitzt, verlängert sich der Druckkörper um ca. 20 mm nach vorne. Nach Augenschein sollte der Druckkörper noch Platz zwischen den beiden vorderen Rumpfschalen haben.

Nächstes Problem: die Anordnung der Sektionen des Technikgerüstes von Piranha entspricht nicht der des Robbe Gerüstes. Dort liegen die Servos hinten, dann kommen die Motoren. Hier ist es genau umgekehrt. Da die Stevenrohre etwa 2° nach hinten und unten geneigt sein sollen, verschiebt sich der Schnittpunkt der Achsen. In der Konsequenz müssten die Stevenrohre wegen der nach hinten verlagerten Motoren also deutlich steiler stehen. Und dann sind da auch noch die Wellenkupplungen aus Gummi, die um die Kurve müssen. Wenigstens haben die Stevenrohre Luft im Heckteil nach hinten, hier also keine Gefahr. Aber was tun?

Ganz einfach: die Motoren müssen um die 2° nach hinten geneigt werden, damit passt die Lage und es muss beim Lauf der Wellen kein Knick überwunden werden. Das bedeutete Arbeit für die Feile! Aus 2 Aluplatten mit 3 mm habe ich kreisrunde Keile geschliffen, die zwischen Spant und Motor der Geschichte den richtigen Winkel geben.

Nächstes Problem: wie verbindet man Deckel und den hinteren Spant des Technikgerüstes? Im Deckelansatz befinden sich die Nasen für den Einschub des Robbegerüstes, die kamen mir gerade recht. Geben sie der Verbindung doch Stabilität. Deshalb übertrug ich deren Position auf den Spant und sägte/feilte die Nasen aus, so dass sich der Spant "streng" in den Deckel pressen lies und verklebte beides mit Endfest 300.

Nächstes Problem: wie bekommt man die Wellendichtungen auf die Stevenrohre? Die Lösung kannte ich schon vom Bau meiner Wärmepumpenheizung, sie findet sich in jedem Baumarkt: Kupferkappen in 20 mm für das entsprechende Rohrsystem. Da passen die Simmerringe perfekt hinein und können mit einem Loch im Durchmesser der Stevenrohre versehen auf diese geschoben und verlötet werden.

Die Stopfbuchsen sollten gerade nach hinten laufen und brauchen eine entsprechende Fläche für den Gummiring zum dichten, so etwas kommt am Deckel, der ja konisch ist, nicht vor. Blieb also nur, die Aufnahme für das Gewinde aus Stabilt zu basteln, abgeschrägte Dübel dienten mir als Giessform auf den Deckeln dafür. Nach dem Aushärten konnte ich die Gewinde bohren und schneiden. Damit hatte die Technik hinten schon mal ein Gesicht, immerhin.

 

Entweder es schwimmt, oder es taucht nix!

Es gibt in den Foren immer wieder die Empfehlung, die Satteltanks mit Auftriebskörpern zu füllen, dies diene der Stabilität beim Kurvenfahren über Wasser und müsse ggf. durch etwas mehr Ballast ausgeglichen werden. Dachte ich mir denn auch, ohne aber zu ahnen, wie wichtig dies für mich noch werden würde. Bauschaum ist für mich keine Lösung, also habe der Form der Satteltanks entsprechende Styrodurteile gesägt und gefeilt, den Job kannte ich noch zu gut aus meiner frühen Zeit beim Selbstbau von Surfbrettern. Die fertigen Teile habe ich mit Silikon in die Hälften geklebt.

Styrodur in den Satteltanks

Klappe auf, Torpedos los.

 

Über den Öffnungsmechanismus der Mündungsklappen hatte ich mir lange Gedanken gemacht, Modelle gebaut um an einer einfachen Lösung über Gestänge und Hebel zu landen. Auch hier bestand das Problem darin, mehrere Unbekannte auf der Rechnung zu haben: Die Umsetzung einer Schubbewegung in eine Kreisbewegung des Hebels musste passen, die Kräfte durch die Rückstellfeder der Klappen nicht zu hoch werden und der Servoweg musste ausreichen, um die Mündungsklappen weit genug zu öffnen. Standard-Servos erschienen mir am besten geeignet.

Die Mündungsklappen habe ich vorne mit Hülsen  und MS-Schrauben angelenkt, bewegt werden sie von einem Servo der einmal die oberen, einmal die unteren per Schub öffnet.
 
Hebel der Mündungsklappen

 

13,5 mm darf der Torpedo im Durchmesser für die Rohre haben, mit ca. 170 mm Länge entsprechen die Dimensionen dem Original in 1 : 40 wie das Boot. Auch die Höhe der Mündungsklappen hat dieses Maß. Einschalten lässt sich der Torpedo über einen Reedkontakt, der über einen Neodymmagneten mit Federkraft bewegt werden muss. Danach beginnt der Motor zu laufen. Da ein so kleiner Torpedo keine hohe Auftriebskraft hat, müssen die Komponenten so leicht wie möglich sein und das Volumen möglichst hoch. Kürzere Torpedos zu verwenden, die mehr Platz im Boot für die Abschusseinrichtung lassen, geht also nicht. Nach einigem Probieren mit Magnetschaltern, die aber nicht über die notwendigen Kräfte verfügen wie für die Überwindung des Federdrucks notwendig sind, blieb nur ein Hebel mit Servoantrieb über. Dieser greift auf eine Scheibe, die im Abschussrohr mittels Feder vorgespannt wird. Ein Hebel benötigt auch eine gewisse Länge, der verbleibende Platz zum vorderen Deckel wurde immer weniger, die Servos mussten ja auch noch irgendwo hin. Da die Mündungsklappen einen großen Servoweg brauchten und sich das Gestänge über den Servohebel weit seitlich bewegen würde, war an Buchsen zur Durchführung in einem Servokasten nicht zu denken. Es ging nur über die Faltenbälge. Was wiederum die Trennung vom Druckkörper vorgab. Zudem zeigte sich, dass der kreisrunde Querschnitt durch den aufsteigenden Teil im vorderen Bereich nicht fortzuführen war.

Die gesamte Situation im Kopf zu konzentrieren war nicht mehr zielführend, meine CAD musste ran. Die beiden Rumpfhälften mit all ihren Ungenauigkeiten zu fassen war das erste Problem. Deshalb habe ich Modelle bzw. Prototypen zur Überprüfung und Optimierung im Rumpf gebaut und diese immer weiter verfeinert. Nicht zu vergessen, den Torpedo immer als Justagehilfe zwischen den Mündungsklappen und entsprechenden Winkeln zu gebrauchen. Lage und Anlenkung der "Abzugshebel" konnte ich dadurch angepasst an die Platzverhältnisse im Rumpf festlegen, der möglichst gerade und kurze Weg zum Servo war das Ziel.

Doch wie kann man 3 Servos, einer für die unteren und oberen Mündungsklappen sowie 2 für die 4 Torpedoabschussvorichtungen auf max. 6 cm Länge im engen Rumpf unterbringen? Und bestenfalls auch noch so, dass sie im Falle eines Defektes zu ersetzen waren? Bei YouTube gibt es etliche Berichte, wie Servos wasserdicht zu machen sind. Na ja. Bei gleich dreien? Mit der CAD konnte ich den zur Verfügung stehenden Raum definieren und meine notwendigen Positionen der Servos festlegen, dazu die Auslenkungen der Ruderarme und kam damit auf die unbedingt notwenigen Platzverhältnisse. Das genügte aber alleine nicht, eingebaut und im Bedarfsfalle auch wieder ersetzt mussten diei Dinger auch wieder. Deswegen musste ich nach "Wegen" suchen, die Servos an den Durchführungen vorbei im Gehäuse unterzubringen, auch dafür waren etliche Versuche mit dem Eingestehen von Irrtümern notwendig. Learning by doing. Mit halben Servoträgern ist es gelungen, auf 55 mm Länge und 60 mm Höhe habe ich einen Servo unten für die unteren Abschussvorrichtung, einen oben für die oberen Abschussvorrichtungen sowie für einen für die Mündungsklappen untergebracht. Die Servos für die Abschussvorrichtungen reagieren nur auf Zug, diejenigen für die Klappen nur auf Druck.

Servoskasten  Torpedorohre  Torpedorohre

Wegen der Auslenkung der Ruderarme habe ich die Betätigung der Auslösehebel über kleinere Faltenbälge von Engel mit 5 mm Durchmesser realiseirt, bei den Mündungsklappen kamen die originalen Faltenbälge von Robbe mit 11 mm zur Verwendung.

Nach dem Einkleben aller Komponenten konnten die Hebel mit den Servos mit Messingstangen verbunden werden, die knappen Platzverhältnisse flossen bereits vorher ins Kalkül ein und konnten berücksichtigt werden. Zusätzlich wurden die Faltenbälge mit Kabelbindern und PlastiDip abgesichert, genauso wie die Deckelverklebungen und der Servokasten. ein Problem kam dabei allerdings hinzu: Auch der Widerstand der Faltenbälge will überwunden werden. Deshalb wird ggf. noch eine kleine Feder zur Korrektur ins Gestänge müssen, mehr nach den Tests im Wasser.

Der Deckel des Servokastens passt nur mit sanfter Gewalt und Geschick durch den Rumpf und wurdea ls erstes mit PlastiDip gedichtet, wie sich das in der Praxis auswirken wird, zeigt die Zukunft. Natürlich wollen die Servos mit Strom versorgt werden, das war dann das nächste Problem.

Es musste eine Kupplung vom Technikeinschub zum vorderen Deckel her. Einfach stecken geht wegen der Drehbewegung des Bajos nicht, die Aufnahme im Deckel muss sich mit drehen. Ich hätte gerne 3,5 mm Klinken mit je 3 Anschlüssen verwendet, Pech gehabt, kein Platz mehr. Bleiben als Lösung nur 2,5 mm Klinken über, diese sind deutlich filigraner, aber auch schwieriger zu treffen. Damit die Sache überhaupt zusammen kommt, habe ich in die Druckröhre zurecht geschliffene Keile vom Fliessenlegen radial eingeklebt. Damit wird das Technikgerüst vorne zentriert. Vor das Technikgerüst habe ich einfach noch eine Kunststoffscheibe gesetzt, welche die Stecker trägt, die Buchsen befinden sich auf der Scheibe im Bugdeckel. Es ist zwar manchmal etwas fummelig, Stifte und Buchsen in Einklang zu bringen, aber was hilft´s? Eine Führungshilfe ist mir bislang noch nicht eingefallen, liegt auch an den beengten Platzverhältnissen.

Stromkupplung  Zentrierung für das Technikgerüst  Bajonettverschluss

Die Anlenkung der vorderen Tiefenruder erfolgt von den hinteren aus, dazu habe ich eine Rundstange über den Druckkörper nach vorne zu einem Umlenkhebel zwischen den Torpedorohren geführt. An der Trennstelle habe ich eine Gabel gelötet, welche über die Drehbewegung des Bajos in eine Scheibe auf der Stange greift.

Die Installation der Komponenten, Tauchtank, Akkus, Empfänger, Betriebsschalter, Regler war eine weitere Millimeterarbeit im Technikgerüst. Nach etlichen Proben, frei nach dem Motto "Versuch und Irrtum" ging das Puzzle schließlich zusammen. Die Verdrahtung schien zunächst unkompliziert, bis – das Problem kam. Piranha, alias Thomas Kuch, liefert nur eine sporadische Beschreibung zur Tauchtanksteuerung. Zum Einbau musste ich die 2 Anschlüsse vom Motor lösen, hinterher wusste ich nicht mehr genau, an welchen Belegungen diese waren. Es sind 4 auf einer Klemmleiste vorhanden, 2 für den Akku, 2 für den Motor. Etliche Anfragen an Thomas blieben erstmal unbeantwortet oder waren nicht hilfreich. "Akku muss auf Akku, Motor auf Motor, wenn Anschluss Empfänger gezogen, muss der Motor auf Lenzen fahren". Aha. Toll, wenn die Anschlüsse beschriftet wären. Denkste, sind sie. Nur aber klitzeklein und kaum zu sehen, erst als Thomas Kuch mir ein Foto davon schickte, wusste ich wo ich zu suche hatte. Hauptsache meine Sehfähigkeit reicht noch zum tippen des Bauberichtes... Zum Glück befolgte ich den Rat von Norbert Brüggen, eine 15 A Sicherung mit einzubauen. Beim Anschliessen der Tauchtanksteuerung ging alles aus, ich konnte zunächst bis auf den klinischen Tod nichts feststellen. Allerdings war klar, Murphys Gesetz folgend hatte ich die falschen Anschlüsse erwischt. Zunächst hatte ich den Betriebsschalter im Verdacht, sah die Sicherung doch unversehrt aus. War sie aber nicht, das Messgerät brachte es an den Tag. Richtig gehandelt, der kluge Mann hört auf Norbert Brüggen.

Pleiten, Pech und Pannen!

So kann man getrost den Fortgang umschreiben. Nachdem ich von einem Kollegen des Sonar e.V. die richtige Belegung der Anschlüsse der Tauchtanksteuerung bekommen hatte sowie einen link zum Hersteller mit Anleitung konnte es weiter gehen. Also erst mal die Servos für Seiten- und Tiefenruder aktiviert und programmiert, dann der Regler für die Fahrtmotoren. Alles Paletti. Als letzte Hürde kam die Tauchtanksteuerung dazu, hier fehlte nur noch der Plus-Anschluss zum Akku. Dran und Peng! Die Masseverbindung zwischen Fahr- und Empfängerakku war durchgebrannt und wurde von Norbert Brüggen mit einer Überbrückung geflickt. Nur: Warum?

Zu weiteren Versuchen habe ich Sicherungen verbaut, mehr Schaden konnte ich wirklich nicht gebrauchen. Ein 6 V Akku übernimmt die Versorgung, angefangen habe ich nur mit der TTS. Zurück auf "Lenzen" war das einzige was sich tat, ich konnte mir keinen Reim darauf machen. Nix mit Fluten und lenzen wie es gedacht ist. Also zum testen der TTS zurück an Thomas Kuch. Nach 3 Wochen kam die TTS zurück, 2 der Empfängeranschlüsse waren lose gewesen. Ich hatte mich schon von Anfang an gefragt, warum keine Buchse auf die Platine gelötet wird, auf die ein ganz normales Empfängerkabel gesteckt wird. Das wäre stabil. Jedenfalls wäre ein Schluss zum Impuls eine Erklärung für das Desaster.

Also eingebaut und wieder nix. Versuch und Irrtum heisst das Programm! Die Anleitung ist von Durchblickern für selbige geschrieben, tja, da bin erst auf dem besten Wege zu! Ich bin von ganz anderen Voraussetzungen ausgegangen, deshalb war die Anleitung für mich nicht hilfreich. Ich dachte wie bei Servos üblich, beim anschliessen des Empfängers und betätigen des Knüppels müsse die Spindel fahren. Und bei gestecktem Jumper lernt die Steuerung dazu. Dem ist natürlich nicht so, wie dann heraus gefunden habe. Weiter hat mich total verwirrt, den Knüppel auf "lenzen" zu stellen. Wo ist lenzen??? Klar, es bracht einen Schieberegler. Das blinken der LED hat mir viel zu lange gedauert, ich konnte es nicht besser interpretieren. Tja, immerhin dazu gelernt. Es gelang mir, die TTS zu programmieren! Doch: Zu früh gefreut! 

Kaum habe ich einen weiteren Servo angesteckt, geht das Theater los. Die Spindel fährt nicht mal bis zur eingestellten Position, dann aber nur noch Bruchteile vor oder zurück. Gelegentlich auch nicht mehr, spätestens beim Betätigen des Servos verliert sie dann das Empfängersignal, die grüne LED geht aus und die Spindel fährt auf lenzen. Zwischendrin gibt es auch das leuchten der roten LED über den Servo. Ist die Spindel dann ganz drinnen, dauert es etwa 5 sec. und die grüne LED geht wieder an. Und die Vorstellung beginnt von Neuem. Deshalb habe ich eine ältere Funke dran gehängt, die hat aber nur Knüppel, deshalb lässt sich die TTS nicht richtig steuern. Trotzdem: kein Ausfall. Nachdem bei der neuen Graupner Funke der Akku schon werksmäßig defekt war und mich der Austausch schon 6 Wochen gekostet hatte, jetzt die Vermutung: Empfänger. Mal sehen, was Graupner zum zurück geschickten Empfänger sagt. Jedenfalls soll es erstmal 6 Wochen dauern.

 Ok, neue Idee. Den Sender auf den Quarz des alten Empfängers umgestellt, und? Das Ergebnis ist, dass die grüne LED 2 sec. an geht, dann für 5 sec. wieder aus. An die richtige Position fährt die Spindel auch nicht, dafür aber nach Belieben vor und zurück. Deshalb dachte ich mir, programmierst halt die TTS neu. Geht nur nicht, die LED blinkt zweimal einmal, dann zweimal zweimal, dann nur noch dreimal. Nur fährt die Spindel nicht (steht auf lenzen), also keine Reaktion auf den Befehl, ein Reset hilft auch nichts. Langsam wird´s drollig. Jedenfalls sind jetzt 4 Monate ohne brauchbares Resultat ins Land gegangen.

Gere hatte in Feucht die erste brauchbare Idee, er hatte selbst schon Probleme mit dem Servostecker auf der TTS gehabt. Nach dem Zerlegen des Steckers wurde schnell klar, dass die gecrimpten Buchsen das vierfache an Umfang boten wie die Pfosten, der Wackelkontakt war die logische Folge. Also angelötet die Dinger, schon ging's etwas besser. Aber immer noch Phänomene... Cord, der die Steuerung entworfen hatte, wusste denn schnell woran es lag: Am ersatzweise verwendeten Akku. Der hat 6 V, normalerweise kein Problem, laut Beipackzettel kann die TTS von 4,8 bis 6 V. Dem ist aber nicht so, bei 5 V ist Schluss.

Also wieder den Regler mit BEC (4,8 V) dran – siehe da, welch Wunder, es geht doch. Von Graupner kam gleich ein neuer Empfänger, also grünes Licht zum weitermachen.

Als nächstes stand die Justierung der vorderen Stromkupplungen auf dem Programm. Kannst halt nicht hinsehen, also mit Versuch und Irrtum die passende Länge zum vollen Kontakt gesucht. Trotzdem gingen einige Servos nicht, sie wollten zunächst mal richtig zugeordnet werden. Leider sind die Lötstellen auf den 2,5 mm Klinkensteckern nur klitzekleine Vertiefungen, selbst mit meinem kleinsten Lötkolben kaum zu machen. Entsprechend fragil waren die Verbindungen, erst mehrfaches nachlöten brachte den gewünschten Erfolg. Dazu noch den Sender mit allen Parametern programmiert, jetzt klappt alles.

Nichts ist perfekt!

Im Laufe des Betriebes zeigte sich ein Punkt, der mir nicht gefiel: die Wasserlinie. Beim einsetzen sehr gut, so wie es sein soll. Nach dem Tauchen allerdings kam der Pott nicht mehr richtig in die Höhe. Warum? 2 Punkte: zum einen das Gewicht der sich mit Wasser füllenden Schläuche des Tauchtanks, nicht ja gerade kurz, wegen des nach vorne verlegten Anschlusses. Zum anderen sind es die Decks, durch die feinen Schlitze läuft das Wasser wegen der Oberflächenspannung nicht mehr ab und bleibt auf Deck stehen, bringt also zusätzliches Gewicht. Also ran an den Speck! Zusätzliche Auftriebskörper sollten Besserung bringen.

Ja, aber nur bedingt. Zuerst waren es zu viele, das Boot ging nicht mehr unter, also Feinjustage, solange bis es wieder tauchte. Nur – durch das grössere Flutvolumen schob sich der Schwerpunkt nach hinten, das Boot kippte hinten über. Bedeutete mehr Auftrieb hinten, führte aber zu einer schlechten Lage über Wasser, wo der Bug sowieso schon zu tief lag und dies somit immer schlimmer wurde. Des Rätsels Lösung: der Tauchtank musste nach vorne. Dies war nur durch eine "Totaloperation" zu bewerkstelligen.

In der vordersten Sektion waren Magnetschalter, Empfänger, Regler sowie 16 Akkus untergebracht, 5 x 3 und einem Akku extra zum Balance-Ausgleich des Motors des Tauchtanks. Es ging nur mit einer zusätzlichen Sektion hinter dem Tauchtank, hierhin mussten 6 Akkus wandern, also die Packs auf 2 in der Länge reduzieren. Einen Spant hatte ich noch, die Trägerplatten waren mit Flex und Feile auch relativ schnell erstellt, erleichternde Löcher fix gebohrt.

Etwas mehr Arbeit war es aber dann, die aufgefädelten Teile auseinander und wieder sinnvoll zueinander zu bekommen. Das Technikgerüst durfte in der Länge ja nicht wachsen, der zusätzliche Spant nahm schon 3 mm, der Platz für die Anschlüsse der extra Akku-Sektion wieder 2 mm. Hinten an Gerüst einen Millimeter sparen, desgleichen vorne, Motorenanschlüsse verbiegen und mit den Spanten aufs letzte Zehntel ranrücken, schon gings.

Alle Kabel und Schläuche des Tauchtanks neu anpassen und verlegen, den Regler nach hinten über die Servos verbannen, irgendwann begann sich das Puzzle zu formen. Da sich die Akkus jetzt in ihrer Sektion symetrich befinden, wird die aussermittige Lage des E-Motors des Tauchtanks nicht mehr kompensiert, das Boot hatte sofort eine ziemliche Schlagseite. Außerdem machten sich 52 mm Verlagerung der Akkus nach hinten extrem bemerkbar, das Boot kippte bis ins lotrechte nach hinten ab. Also die Trimmung komplett ändern und umpacken! Nach mehreren Versuchen, teils mit leichtem Frust, zeigte sich doch bald die Richtigkeit der Entscheidung: das Boot liegt viel besser und kommt viel höher aus dem Wasser, teils über die Wasserlinie hinaus. Vor allem nach dem Tauchen!